Ich jogge nicht gerne. Dennoch sehe ich den großen Nutzen, sehr flexibel zu jeder Zeit und an jedem Ort einfach loslaufen zu können, um mein Kreislaufsystem an der frischen Luft in Schwung zu bringen. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich immer wieder damit angefangen habe. Vor vielen Jahren habe ich mir sogar Laufklamotten und Schuhe gekauft, um meine Motivation extern zu unterstützen. Ich habe langsam angefangen, um nicht gleich vom Muskelkater demotiviert zu werden. Ich habe mit ganz kleinen Zeiteinheiten angefangen…
Ergebnis: nach spätestens 2-3 Wochen lagen die Schuhe im Schrank.
Kennst du das auch? Was hast du schon öfters versucht anzufangen?
Neue Gewohnheiten zu etablieren, ist oft einfacher gesagt als getan.
Wir haben uns alle schon mal Ziele gesetzt und sie nach kurzer Zeit wieder aus den Augen verloren.
In diesem Artikel kannst du lesen, warum es so schwer ist, an einer neuen Sache dranzubleiben, wie lange es dauert, bis sich eine Gewohnheit etabliert hat, und welche neuronalen, emotionalen und mentalen Verknüpfungen notwendig sind, um erfolgreich zu sein. Darüber hinaus gebe ich dir Ideen, wie du dein Ziel erfolgreich verfolgen kannst.
Warum ist es so schwer, dranzubleiben?
Ein Faktor ist sicherlich, dass langfristige Vorteile nur schwer greifbar sind. So hat sich das von mir erträumte Ziel, leichtfüßig und leichtatmig durch den Wald zu traben, nicht schnell genug eingestellt. Unser Gehirn bevorzugt unmittelbare Belohnung und eine sofortige Befriedigung. Und gerade letzteres macht es schwer, langfristige Ziele zu verfolgen. Denn ja, manchmal dauert es etwas länger, bis sich der Erfolg einstellt. Außerdem können negative Erfahrungen die Motivation beeinträchtigen. Oh, meine Knie schmerzen. Das kann doch nicht gesund sein. Und schwupps, schon war die Ausrede da und die Motivation weg. Genauso negativ wirken sich Rückschläge auf unsere Motivation aus.
Die Dauer der Gewohnheitsbildung
ist unterschiedlich und individuell
Studien deuten darauf hin, dass es im Durchschnitt etwa 21 Tage dauert, bis sich eine neue Gewohnheit entwickelt. Allerdings kann dies stark variieren, abhängig von der Komplexität der Handlung und individuellen Unterschieden darin, wie wir an eine Sache heran gehen. Dann dauert es nochmal ca. einen Monat bis diese neue Gewohnheit automatisiert wird. Gib dann nochmal ca. 90 Tage drauf und die Gewohnheit wird zu deinem Lebensstil und zu deiner Identität: z.B. ich bin Läuferin, ich bin Nichtraucherin, ich bin kreativ,...
Neuronale, emotionale und mentale Verknüpfungen
sind wie Autobahnen in deinem Gehirn
Um die Bildung einer Gewohnheit zu etablieren, kommt es im Gehirn zu komplexen Veränderungen. Neuronale Verbindungen werden gestärkt, während andere abgeschwächt werden. Das kannst du dir in etwas so vorstellen: Bisher bist du auf der neuronalen Datenautobahn deines Gehirns unterwegs gewesen. Ein dicker Pfad, dem du ohne Widerstand und Aufwand folgst. Bei mir der Gedanke: joggen ist nichts für mich, lieber abends aufs Sofa, ich hab ja schon anderen Sport gemacht. Und dann kommt da auf einmal ein neuer Gedanke: hey, joggen wäre doch eigentlich total praktisch, gut, gesund etc. Der Gedanke hat aber noch keine neuronale Autobahn, das ist eher ein ungepflegter Trampelpfad. Also gilt ab jetzt, die Autobahn an der nächsten Ausfahrt zu verlassen und den kleinen Trampelpfad wegsamer zu machen. Überleg mal, wie deine Verknüpfungen im Gehirn funktionieren. Was sind Autobahnen? Wo gibt es Trampelpfade? Das ist sehr spannend zu beobachten. Emotionale Verknüpfungen spielen ebenfalls eine Rolle, da positive Gefühle mit der Handlung assoziiert werden müssen, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Auf der mentalen Ebene ist es wichtig, die Überzeugung zu entwickeln, dass die Veränderung möglich und lohnenswert ist.Und ganz ehrlich, da bin ich wohl gescheitert, da ich immer die Ausrede parat hatte, dass ich ja so viel anderen Sport mache und das Joggen on top nicht brauche, um einen gesunden Lebensstil zu pflegen.
Was kannst du tun
um motiviert zu bleiben?
-Formuliere dein Ziel positiv und so klar wie möglich. Bsp.: Ich möchte zweimal pro Woche eine halbe Stunde an der frischen Luft joggen gehen.
-Belohne dich für kleine Zwischenziele. Diese positiven Verstärkungen fördern die Bildung von neuronalen Verknüpfungen. D.h. der neue Pfad wird breiter.
-Versuche, die neue Gewohnheit in bereits bestehende Routinen zu integrieren. Das macht es deinem Gehirn leichter, die neue Gewohnheit zu akzeptieren.
Ich hätte z.B. Joggen als Aufwärmen vorm klettern nutzen können.
-Teile dein Ziel mit Freunden oder deiner Familie und suche dir Unterstützung. Vielleicht findest du jemanden, der das gleiche Ziel hat. Gemeinschaft verstärkt die Motivation und du möchtest den oder die anderen ja nicht hängen lassen.
-Visualisiere deinen Erfolg mit all den positiven Veränderungen, die sich daraus für dich ergeben.
Das wusste ich bei meinen letzten Ich-geh-mal-wieder-joggen Versuchen noch nicht. Inzwischen habe ich gelernt , wie wirksam und kraftvoll Visualisierung ist. Denn dadurch wird zum einen die emotionale Verknüpfung mit meinem Ziel verstärkt, als auch die mentale Einstellung gestärkt.
Wenn dich das interessiert, melde dich bei mir. Ich kann dich ganz konkret darin unterstützen, Ziele zu formulieren, spürbar zu machen und in machbare Zwischenschritte zu unterteilen. Im Embodiment Coaching nennen wir das Aligned Goal Setting: du verinnerlicht dein Ziel auf den verschiedenen Ebenen deines Seins.
Das fördert die neuronalen Verknüpfungen viel stärker als reine Mindset Arbeit. Unser Gehirn kann nämlich nicht unterscheiden, ob du etwas nur vor deinem inneren Auge siehst und spürst oder ob es wirklich real ist. Mit dieser Methode arbeiten übrigens auch Profisportler.
Melde dich gerne bei mir für ein unverbindliches Kennenlerngespräch! Ich freue mich, dich kennenzulernen